Wahrzeichen von nationaler Bedeutung

Im Weiler Gfenn bei Dübendorf steht auf einem Moränenhügel ein schmuckes kleines Gotteshaus aus dem 13. Jahrhundert: Die Lazariterkirche. Die Lazariterkirche gehörte einst zu einem Kloster des Lazarus Ordens. Der Lazariterorden entstand neben den drei bedeutenderen Ritterorden zur Zeit der Kreuzzüge um 1130.Namenspatron war zuerst der "Arme Lazarus" aus dem biblischen Gleichnis, später der legendäre Bischof Lazarus, wie er auf den Siegeln der Lazariterhäuser in Seedorf und Schlatt sowie des Komturs Schwarber von Gfenn dargestellt ist. Die alemannische Provinz des Ordens umfasste drei Lazariterhäuser: Seedorf im Lande Uri, Gfenn in der Herrschaft Greifensee und Schlatt 15 km südwestlich von Freiburg im Breisgau.

Die Stadt liess die Lazariterkirche sorgfältig restaurieren und seit 1967 dient sie als paritätische Kirche. Die während der Restaurierung durchgeführten bauanalytischen Untersuchungen ergaben,
dass die Lazariterkirche zu Gfenn im 13. Jh. in einem Guss als romanisches Gotteshaus mit rechteckigem Schiff und eingezogenem, quadratischem Chor erbaut worden. Archäologische Sondierungen innerhalb der Kirche ergaben jedoch nicht die geringsten Anhaltspunkte für eine frühere Anlage.

Die Malereien an der Nordwand des Langhauses bzw. Schiffes stellen Überreste eines Passionszyklus dar, der nach oben hin durch einen gemalten Fries mit lanzettförmigen Blättern sowie mit blauen und roten vierteiligen Rosenblüten abgeschlossen ist. Senkrechte ockergelbe Stäbe trennten die einzelnen Bildbereiche voneinander. Davon sind noch drei fragmentarisch erhalten geblieben: eine Geisselung Christi, östlich davon Reste einer Dornenkrönung; das westliche vermutlich eine Ecce-Homo-Darstellung (Christus mit Dornenkrone und Rohr als Zepter).

Die Lazariterkirche heute

Die Stadt liess sie sorgfältig restaurieren und seit 1967 dient sie als paritätische Kirche. Gerne benützt wird sie auch für Hochzeiten und Konzerte. Neben der Kirche befindet sich eine Häusergruppe, die 1828 auf den Grundmauern des abgebrannten Konventhauses des Klosters entstand. Zwei dieser Hausteile wurden 1988 von der Stadt restauriert. Die „Klosterstube“ und der wiederentdeckte romanische Keller dienen heute als schmucke öffentliche Räume. Diese können für Hochzeiten und andere Anlässe gemietet werden.

Das Gebiet umfasst auch Spazierwege, die den Besuch dieser besonderen Kirche ideal verbinden.